Die Clubberer 04 Berlin hatten geladen und (fast) alle Berliner Exilfanclubs folgten. 15 Teams quizzten am Samstag (25.03.) um den ersten deutschen Meistertitel im Fanclub-Kneipenquiz. Die Köpfe rauchten und qualmten, es gab Jubelschreie und gequälte Enttäuschungsseufzer, doch wie immer, wenn es im Wettkampf gegeneinander geht: Am Ende konnte es nur einen Sieger geben.
Einfache Spielregeln
Die Spielregeln waren denkbar einfach. Um langweiliges, taktisches Geplänkel auf beiden Seiten zu vermeiden, gingen die Spiele, die im Pokalmodus ausgetragen wurden, direkt ins Elfmeterschießen. Auf unserer großen Quizwand hatte dann jedes Team zu Beginn der Runde 100 Punkte auf dem Konto und konnte sich selbst aussuchen, wo der nächste Schuss hinging. Entsprechend tauchte danach die Rubrik der Frage auf und das Team konnte selbst entscheiden, wie viele Punkte gesetzt wurden.
Bei Null Punkten war Schluss
Fiel ein Team auf Null Punkte zurück, war das Elfmeterschießen beendet. Dies erklärt die z.T. recht deutlichen Endstände, wenn am Ende ein Team alles auf eine Karte gesetzt hatte und am Keeper (sprich: der Frage) gescheitert war. Gab es keinen Nuller im Elfmeterschießen zog das Team in die nächste Runde ein, das nach fünf Schüssen aufs Tor mehr Punkte auf dem eigenen Konto hatte.
Freilos für die Stuttgarter Fans
Da die Bochumer Botschaft vom VfL Bochum kurzfristig verhindert war, durfte die Cannstatter Kurve Berlin (VfB Stuttgart) schon bei der Auslosung jubeln. Durch das Freilos zogen die VfB-Fans kampflos ins Viertelfinale ein. Alle anderen Teams boten sich bereits in der Runde der letzten 16 heiße Duelle mit hohen Punktzahlen. Schnell zeigte sich: Wer denkt, dass Fußballfans irgendwelche Hohlbirnen sind, deren IQ gerade dazu reicht, um laut gröhlend in der Kurve zu stehen, ist definitiv selbst eine Hohlbirne. Im Spiel gegen die Berliner Löwen von Eintracht Braunschweig erreichten die Havelpralinen (Fortuna Düsseldorf) mit 493 Punkten hier die höchste Punktzahl des gesamten Abends.
Spannendes Duell
Das spannendste Duell des Achtelfinales lieferten sich die Clubberer 04 Berlin (1.FC Nürnberg) und die Spreeborussen ’86 (Bor. Mönchengladbach). Hier lagen die Gladbach-Fans bis zur vorletzten Frage stets in Front, mussten am Ende dann aber doch die Segel streichen, weil die Franken punktemäßig alles auf eine Karte setzten und auf die Frage nach der Hauptstadt Kaliforniens letztlich die richtige Antwort wussten.
Ruhrpott-Derby im Achtelfinale
Wie es die Losfeen übrigens so wollten, kam es bereits im Achtelfinale zum großen Ruhrpott-Derby. Am Ende setzte sich Königsblau Berlin (FC Schalke 04) gegen Borussia East (Borussia Dortmund) doch recht deutlich durch. Begleitet wurde das Derby von lauten Gesängen, doch friedlicher Stimmung – wie übrigens der gesamte Abend.
Starke Performance der Havelpralinen
Im Viertelfinale fand Königsblau dann in den Havelpralinen seinen Meister und schon in der Runde der letzten Acht zeigte sich: Umso weniger Mannschaften noch im Turnier vertreten waren, desto enger wurden die Spiele. Oft wurde die Partie erst mit der allerletzten Frage entschieden und wenn es eines Beweises der Qualität des Starterfeldes bedurft hätte, hätte man ihn in der Tatsache finden können, dass die knappsten Spiele des Abends im Halbfinale und Finale stattfanden.
Sektion Westpolen im Finale
Nach Siegen über die Arminia Fans Berlin (Arminia Bielefeld) und die Cannstatter Kurve Berlin, traf die Sektion Westpolen (1.FC Köln) im Halbfinale auf Union & Co. (Union Berlin und Energie Cottbus). Die Fans der Geißböcke konnten sich hier relativ klar durchsetzen und zogen als erstes Team ins Finale ein.
Die HSV Fanszene Berlin folgt
Dort trafen sie auf die HSV Fanszene Berlin (Hamburger SV), die sich nach Siegen über BFC Fortuna Fürth (Mixed) im Achtelfinale und die Clubberer 04 Berlin im Viertelfinale schließlich auch im Halbfinale gegen die Havelpralinen knapp durchsetzen konnten und verhinderten somit ein rheinisches Derby im Finale,
Der große Showdown
Im großen Showdown blieb es dann spannend bis zur letzten Frage und beide Teams glänzten durch hohes Allgemeinwissen. Mit knappen drei Punkten behielt die Sektion Westpolen schließlich die Oberhand und durfte am Ende den Siegerpokal entgegennehmen. Der Jubel war entsprechend groß und auch wenn es am Ende eben nur einen Sieger geben konnte, waren sich doch alle einig: Ein geiler, spannender Abend, der definitiv nach Wiederholung schreit. Jungs und Mädels: Wir sehen uns im nächsten Jahr!
Die Ergebnisse im Überblick
Achtelfinale | ||
Armina Fans Berlin (Arminia Bielefeld) | Sektion Westpolen (1.FC Köln) | 80:120 |
FC Blaumann (FC Schalke 04) | Das Rote Berlin e.V. (Hannover 96) | 0:230 |
Havelpralinen (Fortuna Düsseldorf) | Berliner Löwen (Eintracht Braunschweig) | 493:56 |
Clubberer 04 Berlin (1.FC Nürnberg) | Spreeborussen ’86 (Bor. Mönchengladbach) | 219:130 |
Berliner Bagaasch (1.FC Kaiserslautern) | Union & Co. (Union Berlin & Energie Cottbus) | 0:150 |
Königsblau Berlin (FC Schalke 04) | Borussia East (Borussia Dortmund) | 208:0 |
BFC Fortuna Fürth (Mixed) | HSV Fanszene Berlin (Hamburger SV) | 0:140 |
Freilos | Cannstatter Kurve Berlin (VfB Stuttgart) | |
Viertelfinale | ||
HSV Fanszene Berlin (Hamburger SV) | Clubberer 04 Berlin (1.FC Nürnberg) | 210:0 |
Königsblau Berlin (FC Schalke 04) | Havelpralinen (Fortuna Düsseldorf) | 150:180 |
Cannstatter Kurve Berlin (VfB Stuttgart) | Sektion Westpolen (1.FC Köln) | 0:120 |
Das Rote Berlin e.V. (Hannover 96) | Union & Co. (Union Berlin & Energie Cottbus) | 1:110 |
Halbfinale | ||
Sektion Westpolen (1.FC Köln) | Union & Co. (Union Berlin & Energie Cottbus) | 170:0 |
Havelpralinen (Fortuna Düsseldorf) | HSV Fanszene Berlin (Hamburger SV) | 221:240 |
Finale | ||
HSV Fanszene Berlin (Hamburger SV) | Sektion Westpolen (1.FC Köln) | 221:224 |