Nun wird er also wahr – der Traum so vieler Clubfans. Der 1.FC Nürnberg wird ab der kommenden Saison für mindestens drei Spielzeiten seine Heimspiele im Max-Morlock-Stadion austragen. Dies gab der Sponsor, der im Dezember 2016 die Namensrechte am Nürnberger Stadion erworben hatte, am Sonntag (14.05.) beim letzten Heimspiel der Saison 2016/2017 gegen Fortuna Düsseldorf bekannt.
Crowdfunding-Projekt scheitert
Um den Namen Max-Morlock-Stadion möglich zu machen, hatte die Bank zunächst ein großspuriges Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen und als Fundingziel die sehr sportliche Summe von 800.000 Euro aufgerufen. Dieses Ziel wurde klar verfehlt. Nicht einmal die Hälfte der Summe wurde in den sechs Wochen, in denen die Aktion lief, erreicht.
Der Sponsor füllt auf
Allerdings hatte man von Seiten des Sponsors schon frühzeitig durchblicken lassen, dass dies nicht unbedingt das Ende aller Träume für das Max-Morlock-Stadion sei. Und so kam es am Sonntag wenig überraschend, dass die Geldgeber den noch fehlenden sechsstelligen Betrag aufbrachten, um die Kampagne zumindest unter dem Strich zu einem Erfolg werden zu lassen.
Der Holzhammer muss nicht immer direkt auf den Kopf
Der 1.FC Nürnberg spielt nun also zumindest für drei Spielzeiten im Max-Morlock-Stadion und bei allen Begleitumständen und Diskussion, die es rund um die Aktion gegeben hat: Vielleicht zeigt das Beispiel des neuen Sponsors am Ende ja sogar neue Wege auf. Denn auch, wenn der Name des Sponsors in diesen Zeilen nicht einmal erwähnt ist – zumindest jeder Clubfan dürfte diesen inzwischen kennen. Zumindest in dieser Hinsicht hat der Geldgeber sein Ziel also erreicht und damit gezeigt: Man kann die Holzhammer-Werbe-Methode auch über Umwege einsetzen. Und wenn der Name am Ende dann im Hinterkopf bleibt, obwohl das Stadion eben nicht irgendeinen seelenlosen Slogan-Namen trägt, kann man den Marketing-Strategen für die Idee nur gratulieren.
Den Mut belohnen
Selbstverständlich kann man nun auch seine fränkische Mentalität rauskramen und mit dem Finger in der Wunde bohren, dass die Aktion im Grunde ja gescheitert sei. Die Strategen im Hintergrund waren jedoch immerhin mutig genug, einfach mal etwas auszuprobieren und die Sache durchzuziehen – auch, wenn es den Sponsor am Ende noch einmal eine Stange Geld gekostet hat.
Freuen wir uns
Lassen wir also das Nachtreten, sondern freuen wir uns über das Max-Morlock-Stadion. Der Glubb wird allein deshalb auch nicht gleich besser Fußball spielen und am Ende vielleicht sogar der Leidtragende sein, wenn in drei Jahren die Stadionmiete erheblich steigt. Dann nämlich, wenn es die Stadt Nürnberg 2020 nicht schaffen sollte, neue Stadion-Sponsoren an Land zu ziehen, weil diese entweder Angst vor einer erneuten Umbenennung haben oder sich mit dem Namen Max-Morlock-Stadion nicht genügend gewürdigt fühlen.
Die Stadt Nürnberg und ihre Unfähigkeit
Gesetzt diesen Fall würde sich jedoch erneut mehr als deutlich zeigen, wer überhaupt Schuld am Dilemma trägt, dass man immer wieder über den Stadionnamen diskutieren muss: Die Stadt Nürnberg und ihre Entscheidungsträger im Rathaus.
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